Laura Mietrup
«It never entered my mind»
30.8. – 18.10.2024

Vernissage: August 29, 18-20h

August 30 to October 18, 2024
Opening Hours during KUNSTTAGE Basel (August 30 to September 1): 11-18h

Special Event:
Guided tour with the artist: Sept. 1, 15h

Casual after-work Apéro with Laura Mietrup:
September 26, 18-20h

EN (German below)

«It never entered my mind»… one stumbles upon this sentence in the context of the artistic practice of Basel artist Laura Mietrup, who usually works with a clear and calculated program and does not leave much to chance. How does it all come together? Her title, borrowed from the legendary American jazz trumpeter, bandleader, and composer Miles Davis, literally sets the tone for the show.

«It never entered my mind» is also the title Laura Mietrup has given to a series of drawings with sculptural and architectural references. In these drawings she lets her mind wander, opening it up to creative challenges from her surroundings. The drawings—gouaches on paper, to be exact—are characterized by playfully placed geometric and organic forms in a harmonious and reduced color palette. From this series, she chose two drawings for the present show. Minimalist wall objects, which capture the viewer’s gaze, are placed around the gallery space; they are the main focus of the show.

These objects, reminiscent of “nets” or “cages”, are based on architectural elements and house facades. For many years, the artist has been keeping a “diary” of drawings of the treasures she discovers on her city walks. Finely polished, organically shaped objects lie gently behind smooth wooden rods. They resemble each other, but each has an individual and very special shape and formal language. The lines of the grids become the connecting elements that emphasize both the relationship between them and the space between, behind, and around—merging with the architecture of the gallery space. Laura Mietrup’s works are space-related; they become points of reference through strategic placement, engaging in a symbiotic relationship with the exhibition space by embracing, reflecting, and realigning it.

Laura Mietrup’s artistic practice is multi-faceted; she feels at home in many media, but her focus is placed on a three-dimensional and architecture-related aesthetic. Even in her drawing and painting practices, she uses a predominantly sculptural vocabulary. She moves freely between two- and three-dimensionality and questions issues of signification, functionality, and readability. Volumes, materials, borders, and architectural hierarchies are permanently renegotiated in her practice, and her work breaks through the boundaries of performance, installation, and display, always involving the viewer in the process.

Mietrup develops a new formal language system, which urgently needs interpretation from the viewer: recognizing and reading forms that seem familiar to the viewer are transformed into a new, unknown language. What this visual lexicon means remains mysterious and ultimately unsolved. As viewers, we recognize reflections on the formal language of modernism within the context of negotiating Mietrup’s own role as an artist.

Laura Mietrup (*1987, Rheinfelden, CH) graduated with a B.A. in Fine Arts from the HGK/FHNW, Basel in 2017 and completed an M.A. in Contemporary Art Practice at the HKB in Bern. She received multiple awards and grants, among others the Förderpreis of the BEWE Stiftung, the Exhibition Award Kunstmuseum Olten, grants from the Aargauer Kuratorium and Kunstkredit Basel-Stadt. Her work has entered multiple private and institutional collections. Selected solo shows include Kunsthalle Arbon, Dienstraum/Kunstmuseum Olten, Ausstellungsraum Klingental, Basel (Duo show with Robin Michel), Kunsthaus Baselland, Galerie Ann Mazotti, and Balzer Projects, Basel.

DE

«It never entered my mind»… „Das ist mir nie in den Sinn gekommen.“ Der Titel von Laura Mietrups erster Einzelauss- tellung in der neuen Galerie see you next tuesday ist eine Leihgabe des legendären amerikanischen Jazztrompet- ers, Bandleaders und Komponisten Miles Davis. Er setzt in der Ausstellung den Tenor durch seine Offenheit, macht aber auch stutzig in Bezug auf die künstlerische Praxis einer Künstlerin, die meist mit einem klaren und kalkulierten Programm arbeitet und eigentlich nicht viel dem Zufall überlässt. Wie passt das? «It never entered my mind» ist auch der Titel, den Laura Mietrup einer Serie von Zeichnungen mit skulpturalen und architektonischen Bezügen gegeben hat. In diesen Zeichnungen lässt sie ihre Gedanken schweifen und öffnet sie für kreative Herausforderungen von aussen. Die Gouachen auf Papier verbinden spielerisch gesetzte, geometrische und organische Formen mit einer harmonischen und reduzierten Farbpalette. Die Gegenüberstellung von linearen und organischen Formen spielt hier eine wichtige Rolle. Aus dieser Serie wählte Mietrup zwei Zeichnungen für die Ausstellung aus, die formal und inhaltlich durch die Ausstellung führen. Minimalis- tische Wandobjekte dominieren jedoch den Ausstellungsraum und ziehen die Blicke der Betrachtenden unwillkürlich auf sich. Diese Objekte, an „Netze“ oder „Käfige“ erinnernd, sind an strukturelle Elemente von Häuserfassaden angelehnt. Seit vielen Jahren führt die Künstlerin ein zeichnerisches „Tagebuch“ mit Trouvaillen, die sie bei ihren Stadtrundgängen entdeckt. Feinpolierte, organische Objekte befinden sich hinter glatten Holzstäben. Sie ähneln einander, weisen jed- och jeweils eine individuelle und sehr spezielle Formgebung auf. Ihre Gitter werden zu den verbindenden Elementen, die sowohl die Beziehung untereinander als auch den Raum zwischen, hinter und um sie herum betonen und mit der Architektur des Galerieraums verschmelzen. Laura Mietrup arbeitet meistens raumbezogen; ihre Skulpturen werden durch ihre strategische Platzierung zu Bezug- spunkten und gehen eine symbiotische Beziehung mit dem Ausstellungsraum ein, indem sie ihn einbeziehen, reflek- tieren und neu ausrichten. Und doch ist ihre Formensprache universell und braucht keine spezifische Umgebung. Ihre künstlerische Praxis ist vielschichtig; die Künstlerin fühlt sich in vielen Medien zu Hause, doch ihr Schwerpunkt ist dreidimensional und architekturbezogen. Auch in ihrer zeichnerischen und malerischen Praxis verwendet sie ein vorwiegend skulpturales Vokabular. Sie hinterfragt Themen wie Bedeutung, Funktionalität und Lesbarkeit. Volumina, Materialien, Grenzen und architektonische Hierarchien werden in ihrer Praxis ständig neu verhandelt, und ihre Arbeit durchbricht oft die Grenzen von Installation und Präsentation, wobei sie die Betrachtenden stets in den Prozess ein- bezieht. Mietrup entwickelt ein neues formales Sprachsystem, das unbedingt der Interpretation durch die Betrachtenden bedarf: Das Erkennen und Lesen von Formen, die vertraut erscheinen, verwandelt sich in eine neue, unbekannte Sprache. Was dieses visuelle Lexikon bedeutet, bleibt rätselhaft und letztlich ungelöst. Man erkennt Reflexionen über die Formensprache der Moderne im Kontext von Mietrups eigener Rolle als Künstlerin. Laura Mietrup (*1987, Rheinfelden, CH) schloss 2017 ihr Studium der Bildenden Kunst an der HGK/FHNW in Basel mit einem B.A. ab und absolvierte einen M.A. in Contemporary Art Practice an der HKB in Bern. Sie multiple Preise und Werkbeiträge, unter anderem den Förderpreis der BEWE Stiftung, den Ausstellungspreis des Kunstmuseums Olten, Werkbeiträge des Aargauer Kuratoriums und des Kunstkredits Basel-Stadt. Ihre Arbeiten befinden sich in privaten und institutionellen Sammlungen. Ausgewählte Einzelausstellungen fanden in der Kunsthalle Arbon, im Dienstraum/ Kunstmuseum Olten, im Ausstellungsraum Klingental, Basel (Duoausstellung mit Robin Michel), im Kunsthaus Baselland, in der Galerie Ann Mazotti und bei Balzer Projects, Basel statt.

Exhibition Portfolio: